Beschreibung
„Nella Larsens Roman ›Seitenwechsel‹ ist das Gegenstück zu Scott Fitzgeralds ›Der große Gatsby‹.“
Irene Redfield flieht vor der Hitze eines heißen Sommertages ins Dachrestaurant des Drayton Hotels in Chicago. Sie traut ihren Augen kaum, als sie hier ihre Freundin aus Kindertagen wiedertrifft. Clare Kendry ist nach dem frühen Tod ihres Vaters bei weißen Verwandten aufgewachsen und der Kontakt zwischen den Freundinnen abgerissen. Zwei Jahre später zieht Clare nach New York und meldet sich bei Irene, die in Harlem lebt, während Clare in der Welt der Weißen zu Hause ist. Clare ist mit einem Rassisten verheiratet, der nicht auch nur entfernt von ihrer schwarzen Herkunft ahnt. Zudem beunruhigt Irene mehr und mehr, daß Clare eine magische Wirkung auf ihren eigenen Ehemann zu haben scheint. Clare, die Wanderin zwischen den Welten, liebt die Gefahr und das Spiel mit dem Feuer – und droht ständig, sich zu verbrennen.
Pressestimmen
»Der Roman ist eine echte Entdeckung, zeitdiagnostisch und zugleich –
das zeigen die jüngeren, hitzigen Diskussionen zum Thema ›Rasse‹ in den
Vereinigten Staaten – zeitlos.«
Thomas Leuchtenmüller, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ebenfalls neu auf Deutsch zu entdecken sind derzeit Nella Larsen, deren Roman Seitenwechsel über eine hellhäutige Schwarze, die sich als Weiße ausgibt, …«
Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»In der Atmosphäre schwarz-weißer Wechselspiele und ambivalenter
Identitäten spielt der geheimnisvolle, faszinierend vielschichtige Roman
Passing von Nella Larsen, erschienen 1929, den es unter dem Titel Seitenwechsel nun erstmals auf Deutsch gibt. Er erzählt die stürmische Freundschaft und Hassliebe zwischen zwei blendend attraktiven jungen Frauen, die niemand für Farbige hielt.«
Der Spiegel
»Dieses dichte Kammerspiel ist weit mehr als nur ein Klassiker der
schwarzafrikanischen Literatur. Durch seine leise und präzise Anlage
bildet der Roman einen Echoraum, in dem die Pamphlete von Frantz Fanon wie die Werke von Ralph Ellison und Toni Morrison mitgelesen werden können. Die bis in die feinsten Verästelungen und Vibrationen
hineinführende Psychologie eines Ichverlusts trägt den Roman über die
historische Lesart hinaus und macht ihn verstörend gegenwärtig.«
Martin R. Dean, Die Zeit
»Nella Larsen schrieb ihren Roman in den 1920er-Jahren, Rebecca Hall verfilmte ihn kürzlich. Film wie Buch erzählen davon, wie es ist, über die eigene Identität nicht selbst bestimmen zu können, es ist ein quälender Schmerz.«
Franziska Hirsbrunner, Literaturfenster, SRF Kultur