Beschreibung
Die eigensinnige Julietta verlobt sich in den Ferien am Strand von Arcachon mit dem älteren Prinz von Alpen. Aber schon der erste Kuss bringt sie ins Wanken. Auf der Rückfahrt nach Paris nutzt sie eine Gelegenheit zur Eskapade und quartiert sich bei André Landrecourt ein, einem jungen Anwalt. Julietta ergreift von seinem Landhaus Besitz, ohne zu ahnen, dass der Hausherr mit seiner Geliebten Rosie Facibey zurückkehrt.
Damit Rosie sie nicht bemerkt, verfrachtet Landrecourt Julietta kurzerhand in die Dachkammer, doch streunt diese heimlich durchs Haus – und Rosie glaubt allmählich an Gespenster. Nach einer Weile geistert Julietta auch durch Andrés Träume, und als der Prinz von Alpen zu Besuch erscheint, müssen alle Beteiligten ihre Gefühle entwirren.
Ein außergewöhnlicher Liebesroman, eine vor Einfallskraft sprühende Gesellschaftskomödie, die Louise de Vilmorin als würdige Erbin von Marivaux und Jane Austen ausweist.
Pressestimmen
»Es ist ein von geschlechterkriegerischem Humor getragenes Verwirrlustspiel um einen Backfisch, eine reife Schöne, einen Prinzen und einen Rechtsanwalt, ja geradezu eine elegante, federleichte Screwballkomödie.«
Regula Freuler, NZZ am Sonntag
»Schön, dass auf dem Buchmarkt, der ohne Unterlass Neuheiten gebiert, wenigstens ganz selten alte Fundsachen adoptiert werden, die zu Unrecht vergessen waren. Julietta ist so ein Fall.«
Isabel Lauer, Nürnberger Zeitung
»Louise de Vilmorin schildert die Entwicklung der Gefühle – ähnlich wie bei einer Screwball-Comedy, nur mit sehr viel mehr Tiefgang – so nachvollziehbar und spannend, dass uns dadurch diese Figuren aus einer anderen Zeit und Welt nahekommen. Dabei schwingt in ihrem Stil, der sich weitgehend mit der Oberfläche zufrieden zu geben scheint, stets ein leises Lächeln mit, das eine Sympathie für ihre Charaktere weckt, so fremd diese uns auch sein mögen.«
Carolin Fischer, Deutschlandradio Kultur
»Aus dem Häuschen … Was vordergründig nach einem munteren, harmlos-trivialen Roman aussieht, entpuppt sich in Wahrheit als listenreiches, ironisches Spiel mit Versatzstücken, wobei aristokratisches Distinktions- und bürgerliches Anspruchsdenken wunderbar karikiert sind. Obendrein steckt Louise de Vilmorins Roman, obschon von 1951, voller zeitloser Beobachtungen zu geschlechtsspezifischen Eigenarten;ebenso hintergründig wie witzig werden die Parameter des Begehrens und Versagens ausgelotet.«
Thomas Laux, Neue Zürcher Zeitung
»Eines dieser exquisiten Dörlemann-Bücher im Leinenkleid, himmelblau … So sinnierend gelangt man in diesen kleinen, drallen Roman und steht schon mitten im Leben von Louise de Vilmorin, der überaus charmanten Autorin.«
Susanne Mayer, Die Zeit