Beschreibung
Kurz vor ihrem hundertsten Lebensjahr wird Marietta von einer seltsamen Unruhe ergriffen. Dabei macht sie sich nicht viel aus den Geburtstagen, vielmehr beschäftigt sie, was in ihrer Umgebung passiert. In das Zimmer ihrer Heimnachbarin Gisela ist Herr Tacke eingezogen, mürrisch und ein alter Nazi, wird gemunkelt. Und in der Flüchtlingsunterkunft nebenan lebt ein kleiner Junge, der sie an ihren Sohn erinnert, der vor vielen Jahrzehnten die Flucht aus den Ostgebieten nicht überlebt hat.
Nach und nach melden sich die Geister der Vergangenheit und fordern sie auf, sich endlich dem schmerzhaftesten Ereignis ihres Lebens zuzuwenden, das sie jahrzehntelang in ihrem tiefsten Inneren vergraben hatte. Durch eine Begegnung findet sie den Mut, sich ihrer dunkelsten Stunde zu stellen.
Ein berührender Roman, der eindringlich von den Wunden des Krieges erzählt und von der Kraft der Versöhnung.
Pressestimmen
»Es gelingt der Autorin, Gefühle plausibel zu machen und Handlungen nachvollziehbar. Der Roman berührt. ... Das Buch weckt den Wunsch, die eigene Großmutter anzurufen.« Jana Ballweber / Frankfurter Rundschau
»Viele der so zarten, poetischen Sätze möchte man aufbewahren.« Daniela Zinser / Welt am Sonntag kompakt
»Den klug komponierten, bildstarken und menschlich anrührenden Roman durchzieht ein Grundton an Melancholie, aber auch von Lebenszuversicht. Er macht Mut, sich dem eigenen Leben zu stellen und sich zugleich stärker für seine Mitmenschen zu engagieren.« Ronald Schneider / Rheinische Post
»Essmann macht deutlich, dass die Kette des Lebens trotz aller schrecklichen Erinnerungen weitergehen kann.« Christoph Brodesser / Westfälische Nachrichten
»Eine ungemein berührende, wirklich zu Herzen gehende Geschichte« Sigismund von Dobschütz / Saale-Zeitung
»Es ist ein stilles Buch, das sich lohnt, ganz langsam zu lesen, damit man jeden Satz möglichst lange geniessen kann.« Luzia Keusch / Buchhandlung Untertor in Sursee
»Dünnes Eis ist trotz des unglaublich harten Themas, eine solche Sprachschönheit … Ich hatte mehr als einmal sehr nasse Augen, schwelge ob der Sprache noch in höheren Sphären.« Nicole Kleber / Instagram
»Sie vollbringt das Kunststück, von den Wunden des Zweiten Weltkriegs zu erzählen und trotzdem ihre Protagonistin und uns Leser getröstet aus dem Roman zu entlassen. Das ist nachhaltig beeindruckend.« Heide Koller-Duwe / Buchhandlung Friedrich Schaumburg