Iwan Bunin

Ein Herr aus San Francisco

Erzählungen 1914/1915

Herausgegeben von Thomas Grob
Übersetzt von Dorothea Trottenberg

240 Seiten | Leinen

€ (D) 26,– | sFr 35,– | € (A) 26,80

ISBN 978 3 03820 047 5

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Beschreibung

Das Jahr 1914 beginnt für Iwan Bunin ruhig und produktiv. Auf Capri beendet er Erzählungen wie diejenige über den alten Diener Arsenitsch, der im Hause seiner ehemaligen Herrschaft Geschichten von Heiligen erzählt, die die Kinder schaudern machen, oder die über einen ceylonesischen Rikschafahrer – eine Abrechnung mit kolonialen Verhältnissen, wie er sie während seiner Ceylon-Reise erlebt hatte. Auch die Galerie seiner Porträts vom Land setzt Bunin fort – etwa mit der Waise Klascha, die nach dem Tod der Pflegemutter deren Landgasthof retten möchte. Der Kriegsausbruch im Sommer 1914 lässt Bunin fast verstummen. 

Doch 1915 entstehen zwei seiner berühmtesten Erzählungen: die »Grammatik der Liebe« und »Ein Herr aus San Francisco«, die facettenreiche, beklemmende Erzählung vom Tod eines reichen Amerikaners auf Capri. Sie gehört zu den besten Novellen der Weltliteratur.

Zusätzliche Informationen

Größe12,50 × 19,50 cm

Pressestimmen

»Seit gut zehn Jahren erscheinen im kleinen, aber feinen Zürcher Dörlemann Verlag die dunkelblauen Bände der deutschen Bunin-Ausgabe. Jedes Buch ist mit dem schweren Papier, der klaren Typografie und dem schönen Leineneinband ein Juwel in der heutigen kurzlebigen Literaturindustrie. Die sorgfältige Aufmachung signalisiert: Der Verlag schielt mit dieser Ausgabe nicht nach einem Platz in den Bestsellerlisten, sondern engagiert sich für einen Autor, der in der deutschsprachigen Literaturlandschaft noch lange nicht die ihm gebührende Wertschätzung erfahren hat.« Ulrich Schmid / Neue Zürcher Zeitung 

»Bunin verstand es meisterhaft, Grundfragen des Mensch-Seins zu thematisieren: Liebe, Tod, Einsamkeit, Verfall. In seinen Texten pflegte er einen ebenso lyrischen wie präzisen Stil, der menschliche Abgründe oft nicht ausspricht und nur erahnen lässt. … Sensationell schön zu lesen … Wenn man da zu lesen beginnt, gerät man in einen regelrechten Sog, man spürt die innere Ruhe, Kraft, … Klarheit.« Felix Münger / Radio SRF2 

»Gelassenheit. Höchste poetische Genauigkeit … Große Bögen des Erzählens … Ruhe und Ökonomie sind bei … Iwan Bunin alles, im Gegensatz zu der Zeit, in der er lebte.« Frauke Meyer-Gosau / Süddeutsche Zeitung 

»Hier öffnet sich ein Meistererzähler, der sich zuvor literarisch nur für das russische Landleben interessiert hatte, der Welt.« Andreas Platthaus / Frankfurter Allgemeine Zeitung 

»Die existenziellen Räume von Liebe, Tod und Macht sind Bunin eine inspirierende Zuflucht. Auch bieten seine Erzählungen Beschreibungen kolonialer Verhältnisse.« Amanda Beser und Annika Grützner / Read Ost 

»Scharfzüngig, poetisch und sozialkritisch gleichermaßen.« Cornelia Wolter / Frankfurter Neue Presse 

»Der russische Autor Iwan Bunin war ein Meister der Sprache. Und eine gebrochene Existenz. Bunins Leben und Werk lässt sich neu entdecken – dank einer Schweizer Neuausgabe.« Felix Münger / SRF Literatur