Mirjam Kristensen

Ein Nachmittag im Herbst

Roman

Übersetzt von Ina Kronenberger

224 Seiten | Gebunden

€ (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60

ISBN 978 3 908777 48 9

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Beschreibung

»Als ich von der Toilette zurückkomme, ist Hans Olav nicht mehr im Saal mit den De la Tour-Gemälden. Ich schaue mich um, suche den ganzen Raum ab, kann ihn aber nicht entdecken. Ich bin plötzlich nicht mehr sicher, was wir vereinbart hatten, balle die Hände in meinen Rocktaschen zu Fäusten, drehe mich um, bleibe stehen und suche den Raum ab, in dem ich ihn vor knapp einer Viertelstunde zurückgelassen habe. Ein älteres Ehepaar steht vor dem Bild, an dem er zurückgeblieben war. Ich spüre ein Summen im Hals, in der Brust. Warum ist er nicht hier und wartet auf mich?« 

Ein junges norwegisches Pärchen, Rakel und Hans Olav, reist in die Ferien nach New York City. Ein erster Weg führt sie ins Metropolitan Museum. Rakel lässt ihren faszinierten Mann vor einem großen Gemälde stehen, um schnell auf die Toilette zu gehen. Als sie zurückkommt, ist Hans Olav verschwunden. Rakel sucht ihn. Im Museum. Im Café. Im Hotel. Vergebens. 

Beklemmend erzählt Mirjam Kristensen in ihrem Roman vom Verlust eines geliebten Menschen, der sich beim Verschwinden als großer Unbekannter entpuppt.

Zusätzliche Informationen

Größe12,50 × 19,50 cm

Pressestimmen

»Es gibt in diesem Roman der jungen Mirjam Kristensen keine Exposition, sie wirft uns kopfüber in ihre packende Geschichte. So mysteriös, so faszinierend: wir betreten Paul-Auster-Gebiet …« Peter Urban-Halle / Frankfurter Allgemeine Zeitung 

»Kristensens Roman entwickelt die Spannung eines Thrillers, ohne jedoch an literarischer Qualität zu verlieren. Denn die Autorin schreibt nicht, um ein Geheimnis aufzulösen, sondern um zu erzählen, was es bedeutet, wenn ein geliebter Mensch einfach verschwindet.« Silja Ukena / Kulturspiegel 

»Vielleicht kannte sie den Mann nicht wirklich, den sie liebte, vielleicht hatte er genug von all der Freundlichkeit zwischen ihnen? Mirjam Kristensen erzählt eindrucksvoll von einer Frau, die in einem Moment alle Sicherheit verliert, die in einer fremden Stadt plötzlich auf sich gestellt ist, die ein paar Menschen trifft und in ihre Schicksale verwoben wird – und die am Ende sich ins Unvermeidliche fügt, dass das Leben nämlich Gesetzen gehorcht, die sie nicht versteht und nicht beeinflussen kann.« Manuela Reichart / Deutschlandradio Kultur 

»Dieses Buch wird sich wie sanfter Nebel auf Ihr Gemüt legen. Sie sind danach vermutlich leicht melancholisch, ein bisschen weggetreten und ein paar Tage lang wird Ihnen immer mal wieder diese Frau in den Sinn kommen, deren Mann im Museum verschwunden ist … Es ist spannend natürlich, stellenweise unheimlich und doch mitten aus dem Leben. So wie es sich am Ende darstellt, macht das spurlose Verschwinden durchaus Sinn. Ein Nachmittag im Herbst lässt einen ziemlich beeindruckt zurück.« Christine Westermann / WDR2 

»Es ist eine unglaubliche Geschichte!« Christine Westermann / WDR5 Literaturmagazin 

»Eindringliche Psychostudie über eine junge Frau und ihr Verhältnis zum Leben, das sie umgibt. Ein innerer Monolog in faszinierend präziser Sprache, erstklassig übersetzt.« Florian Vollmers / FAZ Hochschulanzeiger