Beschreibung
Tine hat sich ihr Leben lang um ihre kleine Schwester gekümmert. Als Jane ihre Ausbildung schmeißt, verschafft ihr Tine sofort einen Job als Parfümerieverkäuferin auf der Fähre Rødby-Puttgarden, wo sie selbst auch arbeitet. Die beiden Schwestern leben trotz gelegentlicher Affären ein Leben ohne Männer, schnuppern tagtäglich den Duft der großen weiten Welt – Paris, Arpège, White Linen – und schippern von Rødby nach Puttgarden und zurück. Jeder Auf- und Ausbruchsversuch von Jane endet unwillkürlich wieder in Tines Obhut. Doch eigentlich wäre es ein fröhliches Leben mit Tine und ihrer kleinen Tochter Ditte im Königskarree, wenn ihnen nicht ständig der Tod begegnen würde.
Pressestimmen
»Helle Helle arbeitet … mit sublimen, nuancierten Mitteln, und obwohl
ihr Buch ein Ich-Roman mit Jane in der Rolle der Erzählerin ist, bleibt
die Innensicht fast völlig ausgespart, was dem Text einen besonderen
Reiz verleiht. Helle Helles Blick ist ein äußerlicher, beobachtender.
Sie gebe immer nur die halbe Geschichte, denn die halbe Geschichte sei
die beste Geschichte, sagt sie. Vermutlich dachte Per Olov Enquist an
dieses Erzählen der halben Geschichte, als er Helles ›meisterlichen
Minimalismus‹ rühmte. Vor einem Jahr überreichte er ihr sogar den
›Enquist-Preis‹, mit dem er alljährlich einen jüngeren Autor oder – wie
dieses Mal – eine Autorin auszeichnet.«
Aldo Keel, Neue Zürcher Zeitung
»Verblüffend, mit welch geringen Mitteln diese Autorin größte Effekte
erzielt;sie schreibt quasi mit gebremstem Schaum, aber das Ergebnis
strahlt … Zupackend lässt ihre Sprache das Schweigen erklingen,
dramatisch die Szenen vibrieren.«
Peter Urban-Halle, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Helle Helle gelingt es, den Ton der Provinz einzufangen, den Ton von
Menschen, die mehr fühlen als sie sagen. Und sie macht mit besonderer
Einfühlung die Atmosphäre auf dem Passagierschiff spürbar.«
Johan Schloemann, Süddeutsche Zeitung
»Helle Helles Romane erinnern an den Nouveau Roman: die detaillierten
Beschreibungen, die Abwesenheit von Psychologie und ein beinahe kalter
Blick auf das Geschehen zeugen davon. Uns selbst lässt ihr Roman
überhaupt nicht kalt. Zu packend lässt sie die ›Sprache des Schweigens‹
erklingen, zu dramatisch die Szenen vibrieren, in denen nichts
geschieht und sich vieles ereignet. – Diesen coolen, erregenden,
hintergründigen Roman hat die junge Flora Fink sehr talentiert, sehr
selbstbewusst übersetzt.«
Peter Urban-Halle, Deutschlandradio Kultur
»Sparsam und präzise erzählt, sanft zwischen Fröhlichkeit und Trauer
hin- und herschaukelnd, ist dies ein wunderschöner und noch dazu
hervorragend übersetzter Roman.«
Wolfgang Bortlik, 20 Minuten