Beschreibung
Als er zufällig eine Anzeige im Spectator liest, erkennt Stephen Glennard darin den Weg, ein neues Leben zu beginnen und die Hand der schönen Alexa Trent zu gewinnen. In seinem Besitz befindet sich etwas von höchstem Wert: Briefe, die ihm die große verstorbene Autorin Margaret Aubyn vor Jahren geschrieben hat. Alles, was er tun muß, ist sein schlechtes Gewissen beruhigen und ihre Briefe gegen einen hohen Vorschuß einem Verlag anbieten.
Die Publikation von Mrs Aubyns Briefen wird ein großer Erfolg, das Buch ein Bestseller und der Gesprächsstoff der gehobenen New Yorker Gesellschaft, zu der Glennards neu erworbener Reichtum ihm nun Zutritt verschafft. Die Faszination der Leser liegt in der Anonymität des Mannes, den Aubyn so geliebt hat.
Pressestimmen
»Über hundert Jahre alt ist dieses kleine Kunstwerk der amerikanischen Autorin Edith Wharton, eine grausam genaue Studie von eitler Schwäche und Verrat. Einer zeigt sich der Liebe einer Frau nicht gewachsen, er verkauft ihre Briefe, um mit dem Erlös ein neues Leben zu finanzieren. Womit genug Stoff vorhanden wäre, um sich in menschlichen Abgründen zu verlieren. Dass daraus, mit vielen ironischen Wendungen, immer erstaunlichere Facetten der Seele in den Blick geraten, sorgt für Vergnügen und Versöhnung.« Susanne Mayer / Die Zeit
»Edith Whartons raffinierte Spekulation an der Börse der Gefühle – Es gehört zur bösen Raffinesse von Edith Whartons Der Prüfstein, dass Geld und Liebe einander nicht nur bedingen, sondern auch metaphorisch aufs engste miteinander verknüpft sind: Entscheidungen für den anderen sind Investitionen, die sich rechnen müssen (wenn nämlich mit gleicher Münze zurückgezahlt wird).« Tilman Spreckelsen / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Diese abgründige, hinreißend kühl geschriebene Novelle ist ein Gegenstück zu Dracula. Sie handelt davon, wie das Leben die Literatur auszusaugen versucht und darob von den modernen, papierenen Dämonen verfolgt wird …« Lothar Müller / Süddeutsche Zeitung
»In kongenialer Übersetzung liegt mit Whartons Prüfstein ein Meisterwerk der Novellistik vor, das die Spannung eines Krimis mit der psychologischen Intensität eines Kammerspiels und der existenziellen Relevanz eines moralischen Disputs verbindet.« Renate Wiggershaus / Neue Zürcher Zeitung
»Papier ist eine alchemistische Substanz: Es lässt sich in Gold verwandeln. Wer dabei zusehen will, lese Edith Whartons Novelle. Eine brillante Dämonologie über die beiden großen Kuppler zwischen Literatur und Leben, die Liebe und das Geld.« Lothar Müller / Börsenblatt
»Meisterhafte Novelle über die Ökonomie der Gefühle« Annette Schroeder / Kölnische Rundschau
»Wir Heutigen können eine vergangene Welt entdecken, wenn wir Edith Wharton lesen, aber auch eine ganz erstaunlich gefühlsfrische. In der Tiefe, in die uns diese Schriftstellerin führt, hat sich der Mensch nicht wirklich verändert.« Sylvia Staude / Frankfurter Rundschau
»Jede Zeile ist ein Genuss!« The Guardian